DIE SACHE MIT WAHLPROGNOSEN

Wahlprognosen sind gerade mal wieder so ein Thema. Vor allem, seit die AFD im neuen Bundestag eine Hauptrolle spielen könnte. Könnte. Wohlgemerkt auch nur könnte.

Denn. Was die Bundestagswahl am 23. Februar betrifft, erwarte ich keine Veränderung der bestehenden politischen Verhältnisse. Eher eine Verschlechterung. Und ich gebe es zu, die möglichen Auswüchse der Verschlechterung übersteigen meine eh schon düstere Vorstellungskraft, was die Zukunft Deutschlands angeht.

Laut der Wahlprognose von diesem Sonntag sieht es für ein "weiter so" gut aus. Die Parteien hinter ihrer Brandmauer haben noch die Mehrheit. Auch wenn ich diesen Prognosen nicht wirklich traue. Denn seien wir ehrlich, wer würde, sollte er gefragt werden, zugeben, das erklärte Böse zu wählen. NAZIS und Faschisten. Kriegsgegner und Putin Freunde. Demokratiefeinde und Hasshetzer. Gar die AFD? Ich keinesfalls. So blöd bin ich dann ja auch wieder nicht. Wer weiß heute schon, ob das Umfrageinstitut sich nicht nur Telefonnummer, sondern auch Name und Adresse merkt. Diese vielleicht sogar weiterreicht. Weil, nun sie wissen schon und auch an wen diese gerne weitergeleitet werden.

Nein. Ich würde am Telefon oder angesprochen auf der Straße GRÜNE oder SPD sagen. Kommt aufs Wetter an. Das macht unverdächtig und alle fühlen sich gut. Ich, das Umfrageinstitut, bzw. derjenige der fragt, die Medien insgesamt, die jetzige und kommende Regierung. Alle glücklich. Na ja, fast alle.

Ich denke, da sind wir uns einig, es wird auf eine Koalition hinauslaufen. Wahrscheinlich eine große. Vielleicht aber auch ein flotter Dreier. Egal wie es dann kommen wird, die AFD und ihre vielleicht 22,5 % Wählerstimmen werden keine Rolle spielen. Die sind, aus ihrer Demokratie heraus betrachtet wertlos und können weg.

Dass die AFD mehr als 40 % der Wählerstimmen erhält, um politisch mit entscheiden zu können, da erst ab dieser Prozentzahl die Brandmauer obsolet wäre, ich denke, da sind wir uns einig, ist ausgeschlossen. Dieser Ausschluss ist zu einem großen Teil den unabhängigen, neutralen Qualitätsmedien zu verdanken. Respekt.

Doch nehmen wir diese „fast Unmöglichkeit“ einmal an. Also die AFD würde soviel Stimmen bekommen, dass die guten Parteien hinter ihrer Brandmauer nicht in der Lage wären, eine bunt zusammen gewürfelte Regierungskoalition zusammenzubringen. In diesem Falle, da wette ich zwei Kisten Bier und eine Flasche Doppelkorn darauf, in diesem Falle würde doch Brüssel einschreiten und die Wahl, von Putin, Musk und Co-KI als manipuliert ausrufen und innerhalb von 24 Stunden annullieren. Darauf ein Herrengedeck. Prost.

Manch einer meint, das System wäre heute derart perfektioniert, dass die kommende Regierungsperiode ohne gesellschaftliche Aufstände aufrechterhalten werden kann. Es würde noch weitere vier Jahre brauchen, bis es, unausweichlich an seinen eigenen Widersprüchen, psychologisch ausgereift-perfiden Propagandatricks, dem sozialen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Einbruch eingeht wie eine Primel über dem offenen Feuer. Das meinen andere. Natürlich. Es sind immer die anderen.

Mal nebenbei. Die DDR hat ganze 40 Jahre durchgehalten. Oder denkt an Nordkorea. Habt ihr schon einmal davon gehört oder gelesen, dass die dortige Bevölkerung einer anderen Meinung als der ausgegebenen folgt? Dass die Menschen dort gegen ihre, nennen wir sie Regierung, aufbegehren. Gar vor lauter Unzufriedenheit rebellieren? 

Auch ein Bürger Nordkoreas möchte in seinem Land sich zur anständigen Mehrheit zugehörig wissen. Von Freunden, Verwandten und Kollegen akzeptiert werden. Sich nicht ausgestoßen fühlen. Teilhabe haben. 

Also ihr anständigen Bürger Deutschlands. Geht am 23. Februar wählen. Am besten Briefwahl. Und wählt nur die guten Parteien. Nicht die schlechte. Wählt keine Rechtsextremisten, Faschisten und NAZIS. Selbst wenn ihr keinen blassen Schimmer davon habt, was diese Zuordnungen bedeuten. Macht nichts. Egal. Wählt die guten.

Wer will denn schon zu den bösen gehören?

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Nachtrag:

Der französische Psychologe Gustave Le Bon wies schon 1895 in seinem Werk „Psychologie der Massen“ empirisch nach, dass die Überzeugungen der Massen religiöse Züge annehmen, wenn diese im Interesse unterbewusst geleitet werden. "Die Masse wird nicht von Vernunft geleitet, sondern ist von Bildern und Suggestionen leicht zu beeinflussen." Und: „Ganz gleich, wofür die Massen sich begeistern, die Begeisterung nimmt immer Kennzeichen einer religiösen Haltung an: Sie ist mit blinder Unterwerfung, unkritischem Denken, übertriebener Hingabe und Fanatismus verbunden.“

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